„Das beste Rezept: Aus Fehlern lernen“ heißt der Beitrag von Michael Gregory, der am 17.1.19 in der Zeitung „Die Tagespost“ erschien. Es ist ein Artikel, mehr noch, ein Gespräch mit meinem Koautor, dem Bonner Wissenschaftsjournalisten Dr. Eckart Roloff, über Medizinskandale und unser Buch „Geschädigt statt geheilt – Große deutsche Medizin- und Pharmaskandale“.
Erste übergeordnete Gesamtschau
Ein kurzer Auszug an dieser Stelle: „In kleinteiliger, fleißiger Recherchearbeit mit vielen Belegen aus Urteilen, Gutachten, Fachbüchern, Medienberichten und Äußerungen Geschädigter gelingt es den beiden Autoren, eine Lücke zu schließen, denn über die zentralen Strukturen all dieser Missstände, ihre Funktionsmuster und Ursachen, wurde bisher nie in einer übergeordneten Gesamtschau informiert. Diese ermöglicht Antworten auf wichtige Fragen: Gibt es Parallelen? Welche spezifischen und welche übergeordneten Verhaltensmuster gibt es?“
Der Artikel befasst sich mit einigen der 16 Skandale, die im Buch ausführlich vorgestellt werden: Pflegeskandal, Contergan und Duogynon, der Bottroper Pfusch-Apotheker, der Zytostatika streckte und die für Arzneimittelstudien missbrauchten Heimkinder. Es geht um die mangelhafte Aufarbeitung, um fehlende Entschädigungen für die Opfer, um politische Lösungen, die fehlen oder nicht greifen.
„Ein Anstoß zur Verbesserung des Systems“
Weiter heißt es im Text: „Solche skandalübergreifenden Analysen können helfen, die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Darum ist es nur schwer zu verstehen, dass ein solcher Überblick bisher fehlte.“ Dazu Eckart Roloff: „Es ging uns nicht um eine Generalkritik am System, doch nach den jüngeren, zum Teil sehr heftigen Missständen war es an der Zeit, Informationsarbeit zu leisten, die hilft, die oft sehr komplizierten Prozesse zu durchschauen. Wir verstehen unsere Arbeit deshalb auch als Anstoß zur dauerhaften Verbesserung des Systems.“